Die Additive Fertigung ist ein Trendthema der Branche, das national wie international eine sehr dynamische Entwicklung aufweist. Dies gilt sowohl für die technologische (Weiter-) Entwicklung der diversen additiven Verfahren als auch für den Bildungsbereich. Im DVS ist die Fachgruppe (FG) 4.13 „Ausbildung in der Additiven Fertigung“ des Ausschusses für Bildung (AfB) dafür zuständig, Ausbildungsstandards für die Additive Fertigung in den Fachrichtungen Metall und Kunststoff zu initiieren und aktiv zu begleiten. Dies geschieht zunehmend auch international.
Rückblick
Die FG 4.13 kann bereits eine ganze Reihe überzeugender Arbeitsergebnisse vorweisen. Erste Ausbildungsrichtlinien für die Additive Fertigung hat der DVS bereits 2014 verabschiedet:
Eine ausgebildete Fachkraft für additive Fertigungsverfahren hat ein breites und fundiertes Wissen. Sie kennt die Fachbegriffe, die Prozesskette, das Lasergenerieren von Bauteilen, die Möglichkeiten und Grenzen der Verfahren in Bezug auf die Qualität und sie kann die Qualitätsmerkmale bewerten. Sie bedient die zur Verfügung stehende Anlagentechnik und kann beispielhaft ein Bauteil herstellen. Auch zukünftig legt der DVS viel Wert auf eine solide Ausbildung, um unerlässliche Kenntnisse für eine moderne Fertigung an die Teilnehmer zu vermitteln
Im Oktober 2017 gab es für die europäischen Bildungsaktivitäten zur Additiven Fertigung gute Nachrichten: Erasmus+ und das EU-Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport gaben ihre Förderzusage für das Projekt CLLAIM. CLLAIM steht für „Creating KnowLedge and SkilLs in AddItive Manufacturing“ und ist eine Initiative, an der viele Verbände und Unternehmen Europas mitarbeiten. Neben dem DVS sind die EWF – European Federation for Welding, Joining and Cutting, die Fraunhofer-Einrichtung für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik IGCV, die LZH Laser Akademie GmbH, die Lloyd’s Register, die Firma PRODINTEC, The Welding Institute (TWI) in Cambridge und CESOL, der spanische Verband für Schweißtechnik, darin involviert.
Das Projektziel von CLLAIM besteht darin, während einer Laufzeit von drei Jahren ein europäisch harmonisiertes Ausbildungssystem am Markt zu etablieren und mit Hilfe eines abgestuften Ausbildungskonzepts die Akzeptanz der Additiven Fertigung in der Industrie zu steigern. Die einzelnen Ausbildungskonzepte werden dem jeweiligen Level des EQF (European Qualifications Framework) zugeordnet, um eine europäische Anerkennung der Abschlüsse zu gewährleisten. Der Bedarf für eine europaweit geregelte Ausbildung im Additive Manufacturing (AM) für die Qualifikationsniveaus European Metal AM Engineer (EQF Level 6), AM Operator (EQF Level 4), AM Supervisor (EQF Level 5), AM Designer (EQF Level 6) und AM Inspector (EQF Level 4) mit pulverbettbasierten oder lichtbogenbasierten additiven Fertigungsverfahren wurde bereits durch das EU-Projekt erarbeitet.
Ausblick
Aktuell beschäftigt sich die Fachgruppe mit der Erarbeitung von Prüfungen nach verschiedenen Normen.